Von Gastautorin Simone Weinzierl:
Die Patara Elephant Farm (www.pataraelephantfarm.com) befindet sich ca. 45 Minuten Autofahrt von Chiang Mai entfernt und ist ein sehr schönes Beispiel wie Tierschutz und Tourismus vereinbar sind. Bei der buchbaren Aktivität „Elephant caregiver for a day“ kommt man den sanften, grauen Riesen auf eine wunderbare Art nahe.
Zu Beginn hat man lockeren Erstkontakt mit Elefanten, die mit Zuckerrohr gefüttert werden, bzw. die man selbst mit Zuckerrohr füttern kann. Anschließend informiert Pat, ein sehr sympathischer Thai und Leiter der Patara Elephant Farm alle Besucher über die hier lebenden Elefanten, ihre Gewohnheiten und wichtigen Eckpunkte der Gesunderhaltung. Ein gewöhnlicher Tagesablauf eines in Freiheit lebenden Elefanten besteht aus fressen, wandern, Hautpflege im Fluss und kurzen Ruhephasen. In den letzten Jahren wurden 44 Elefantenbabys auf Patara geboren. Dies und die wieder-Auswilderung von ursprünglich verletzten und wieder gesund gepflegten, aufgenommenen Elefanten hilft der starken Abnahme der Population in Thailand etwas entgegen zu wirken. Die Tagesgäste werden nach der interessanten Einführung durch Pat in kleine Gruppen geteilt. Jedem Besucher wird ein jeweils zum Typ passender Elefant ausgesucht, für den man an diesem Tag zusammen mit dem Mahout des Elefanten die Pflege übernimmt. Man bekommt ein paar Kommandos beigebracht, die zum Umgang mit den großen Lebewesen wichtig sind. Dann wird der Elefant mit Bananen gefüttert, von Erdstaub am Rücken mit Hilfe eines Bündels Zweige befreit und der Dung, die Füße und Augen zum Ausschluss von Krankheiten kontrolliert.
Durch den Dschungel steil bergauf und bergab geht es auf dem Nacken des Elefanten reitend hinab zum Fluß mit Wasserfall. Ein schaukelige Angelegenheit, aber unvergesslich schön! Die jeweiligen Mahouts sind immer in der Nähe. Die Tiere laufen aber frei, ohne irgendwelche Ketten und ohne Körbe auf dem Rücken. Es kommen keine Stöcke o.ä. zum Einsatz. Während für uns Touristen am Fluss ein sehr feines Mittagessen auf einem Bambussteg vorbereitet ist, dürfen die Elefanten ruhen und fressen.
Auch unser Mittagessen ist natur pur. In Bananenblätter gehüllter „sticky“ Reis mit Ananas oder Mango, eine schöne Auswahl an wunderbar angerichtetem Obst und Hähnchenschenkel und Fleischspieße auf Bananenblättern. Die Bananenblättertischdecke wurde auch im Anschluss direkt verwertet. Nach der Pause waten die großen Tiere langsam ins Wasser und lassen sich darin nieder. Der ein oder andere gönnt sich gleich mal einen Rüssel voll Wasser. Mit Hilfe von traditionellen Körbchen werden die Elefanten durch uns mit Wasser abgeduscht und anschließend mit einer Bürste geschrubbt. Alle Tiere wirken dabei sehr entspannt und scheinen das Bad zu genießen. Nach einer erfrischenden Rüssel-Dusche für uns durch einige Dickhäuter verabschieden wir uns von unseren liebgewonnenen Pflegetieren. Im Laufe des Tages bin ich von „oh krass, ein Elefant so nah“ zu „hey, Tondee, soll ich Dich noch ein bisschen am Bauch schrubben“ langsam Schritt für Schritt in eine Beziehung zu dem Elefanten gewachsen. Wie großartig! Es bleibt der Eindruck, dass die jeweiligen Mahouts ihre Tiere wirklich lieben und für sie sorgen, die Patara Elephant Farm mit Pat 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag alles mögliche tun, dass es der Population in Thailand ganz allgemein wieder besser geht und den Elefanten bei ihnen im speziellen sehr gut geht und es ihnen an nichts fehlt. Es wird versucht den Elefanten ein möglichst natürliches Leben im Einklang mit Tourismus, der das Ganze unter anderem auch finanziert, zu bieten.
Das war mein „Elefanten Magic Moment“!