Unsere Tipps für eine Entdeckungsreise durch das Sultanat mit seiner atemberaubend schönen und vielfältigen Landschaft – von grünen Oasen, herrlichen Stränden, kargen Wüsten und zerklüfteten Bergen. Im Gegensatz zu Dubai findet man hier noch keine riesigen Hochhauskomplexe, sondern eine Atmosphäre wie aus Tausendundeiner Nacht.
Historisches Masqat und die Capital Area
Ein Oman-Besuch beginnt meist mit einem Aufenthalt in der Hauptstadt und der umgebenden Capital Area. Eine Besichtigung lohnend ist die Sultan Qaboos Grand Mosque, die Platz für 15000 Gläubige bietet. Der im Inneren verlegte riesige Gebetsteppich gilt als Meisterwerk der persischen Teppichknüpfkunst. Der Eintritt der Großen Moschee ist frei, allerdings muss man sich an die Besuchszeiten für Nicht-Muslime (Sa-Do 8:30-11 Uhr) halten. Ein weiteres interessantes Gebäude ist der blau-golden schimmernden Al-Alam-Palast, eine im indischen Stil errichtete Anlage im Regierungsviertel, die der Sitz des amtierenden Sultans ist und leider nur von außen bestaunt werden kann.
Des Weiteren ist der lebendige Souk und die Corniche in Matrah sehenswert, an dessen Hafenfront schöne Handelshäuser aus dem 19. Jahrhundert stehen und wo man wunderbar in die Welt des Handels (Gewürze, Textilien, Silberschmuck) eintauchen kann. Im Riyam-Park am Ende der Uferpromenade steht erhöht ein ungewöhnliches Bauwerk: der Aussichtsturm in Form eines Weihrauchbrenners. Nicht nur an Land, sondern auch auf dem Meer gibt es Sehenswertes: Sea Tours (www.azzahatours.com) bietet Bootsausflüge entlang der Küste mit Delphinbeobachtung und Schnorcheln an, mit etwas Glück trifft man auch auf Schildkröten.
Das Shangri-La Barr Al Jissah Resort (www.shangri-la.com) befindet sich mit einer mächtigen Gebirgskette im Hintergrund am 500m langen Privatstrand. Der Komplex besteht aus drei Hotels: das Al Waha wurde besonders für Familien mit Kindern konzipiert, das Al Bandar liegt im Herzen der Anlage und das Al Husn ist nur für Erwachsene und verfügt über einen seperaten Strand. Besonders beliebt bei Groß und Klein ist der Lazy River, ein künstlich angelegter Fluss, der das Al Waha mit dem Al Bandar verbindet.
Das zur bekannten GHM-Hotelkette gehörende stylishe The Chedi (www.chedimuscat.com) besticht vor allem durch sein puristisches Design und die klaren architektonischen Linien. Abends verwandelt sich das traumhafte Hotel durch verschiedene Feuer- und Lichtelemente in eine arabische Märchenwelt. Ideal ist das Designhotel vorwiegend für erwachsene Gäste, die Entspannung in eleganter und ruhiger Atmosphäre suchen.
Wer nicht nur in den Hotelrestaurants speisen möchte, findet in der Hauptstadtgegend eine sehr gute Auswahl an Lokalen! Perfekt nach einem Bootsausflug ist das Blue Marlin Restaurant in der Marina, in dem gute Fischgerichte serviert werden. Zwei sehr empfehlenswerte indische Restaurants sind das schlicht eingerichtete Woodlands sowie das auf einem Hügel gelegene Mumtaz Mahal (www.mumtazmahal.net). Eine wunderbare Atmosphäre und einen tollen Garten mit schöner Beleuchtung findet man im Kargeen Restaurant (http://kargeen.com/).
Die Qual der Wahl hat man im The Cave: der Komplex umfasst sieben verschiedenene Restaurants, von südamerikanischer über türkische bis hin zu italienischer Küche
Rundreise in die Wüste und Berge
Für die perfekte Kombination aus Erholung am Strand sowie Natur- & Kulturerlebnissen kann man an den Aufenthalt in Masqat noch eine Reise zu den Wadis, in die Wüste und Berge anschließen.
Auf der Fahrt von Masqat nach Sur sollte man unbedingt einen Stopp beim Kalksteinkrater Bimah Sink Hole mit dem blaugrünem Wasser einlegen. Nächster Halt ist bei einem der schönsten Wadis des Oman, dem Wadi Shab. Dort setzt man zunächst an der Flussmündung per Boot an das andere Ufer über, dann gelangt man nach einer 45minütigen Wanderung zu den Felsenpools in türkisen und smaragdgrünen Farbtönen. Ein fantastisches Erlebnis ist es, durch die Becken zu schwimmen und zu wandern (Badeschuhe sind empfehlenswert) bis man am Ende zu einer schmalen Felsspalte kommt. Nach deren Durchquerung findet man sich in einer versteckten Höhle wieder, in der Wasserfälle von der Decke stürzen.
Weiter geht’s auf der Rundreise in die Hafenstadt Sur, wo in der Dhow Werft traditionelle Holzschiffe repariert werden. Im Sahari Restaurant kann man sich auf der Terrasse mit Blick auf die Lagune gut stärken.
Nur wenige Kilometer Luftlinie von der Wüste entfernt ist das paradiesische Wadi Bani Khalid: eine grüne Oase mit natürlichen Pools, Palmen und tiefen Felsschluchten. Am idyllischen Teich befindet sich ein einfaches Lokal, in dem es Getränke und Snacks gibt.
Im Herzen der beeindruckenden Wahiba Sands Wüste eingebettet in die endlosen Dünen liegt das im traditionellen Beduinenstil gestaltete 1000 Nights Camp (www.thousandnightsoman.com), das nur mit einem Allradfahrzeug oder einem gebuchten Transfer erreichbar ist. Sowohl die Zelte als auch die Bungalows sind mit Dusche & WC ausgestattet, die Sand Houses sogar mit Klimaanlage. Gemütliche Sitzecken mit Kissen laden zum Verweilen ein und im Pool kann man sich bei einem Bad erfrischen. Zum Sonnenuntergang werden Dune Bashing Touren angeboten, die für Nervenkitzel sorgen. Und nachts kann man den herrlichen Sternenhimmel genießen.
Auf dem Weg in das Gebirge liegt am Rande des Jebel Akhdar der malerische Ort Birkat al Mouz, übersetzt „Teich der Bananen“. Der Name kommt daher, weil im Schatten der vielen Dattelpalmen Bananen gut gedeihen können. Hier findet man noch das traditionelle omanische System des Faladsch (schmalen Bewässerungskanäle), das seit 2006 zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Das aus Lehmbauten bestehende Wohnviertel, das sich den Berg hinaufzieht, ist zum größten Teil verfallen und man muss aufpassen, dass man auf den Ruinen nicht einbricht.
Nördlich von Birkat al Mouz erhebt sich das Gebirge Jebel Akhdar. Um die steile Anfahrt in die hohen Bergregionen auf 2000m zu meistern, müssen Reisende einen Checkpoint passieren, bei dem die Tauglichkeit des Fahrzeugs (Geländefahrzeug) kontrolliert wird. Ein Highlight der Omanreise ist eine Übernachtung im Anantara Jebel Akhdar (https://jabal-akhdar.anantara.com/), einem der weltweit höchstgelegenen Fünf-Sterne-Resorts, das unmittelbar am Rande einer großen Schlucht gebaut wurde und sich durch elegante Architektur sowie modernes Design auszeichnet. Vom Infinity Swimmingpool und der Aussichtsplattform “Diana ́s Point” genießt man ein spektakuläres Panorama über die Felsschluchten. Vom Hotel werden Aktivitäten wie Klettersteig-Touren, Wanderungen, Klettern, Bogenschießen und Mountainbiken angeboten. So kann man beispielsweise vom Hotel aus eine 3-Dörfer-Wanderung unternehmen und kommt dabei zu den Bergdörfern Al Aqr, Al Ayn und Ash Shirayjah mit den grünen Terrassenfeldern.
Auch wer nicht im Anantara nächtigt, kann vom „Diana’s Viewpoint“ den Blick über die Klippen schweifen lassen. Es lässt sich darüber streiten, was der wahre Ort ist, aber in jedem Fall ist es ein fantastisches Erlebnis, an dieser atemberaubenden Felskante zu stehen. Der Aussichtspunkt wurde nach Lady Diana benannt, die das Saiq-Plateau im Jahr 1990 per Helikopter besuchte. Direkt neben dem Anantara gibt es im Restaurant Layali al Jabal sehr gute persische Küche.
Die Oasenstadt Nizwa am Südrand des Hadschar-Gebirges war immer ein politisches und religiöses Zentrum Omans. Besonders am Freitag lohnt sich ein Besuch von Nizwa , denn es findet freitags ein Viehmarkt mit dem Verkauf von Ziegen, Schafen und Kälbern statt. Man kann auf dem Markt das bunte Treiben beobachten und das Fort besichtigen. In den Gassen um den Souk haben zahlreiche Silberschmiede ihre Werkstätten und fertigen schöne Silberarbeiten, u.a. die berühmten Khanjars, die legendären Silberdolche.
Empfehlungen:
- Dumont Reise-Handbuch „Arabische Halbinsel“
- Reise Know-How Oman
- Bei Google Maps geht die Navigation nur ohne Hinweise, bei WAZE hingegen gibt es Hinweise
- Allradfahrzeug für Wüste und Gebirge empfohlen bzw. erforderlich