Viva la Vida in Mexiko Stadt

Die lebendige, pulsierende Mega-City mit weit mehr als 20 Millionen Einwohnern gilt als eine der gefährlichsten Städte der Welt! Entgegen unserer Erwartungen und aller Vorwarnungen haben wir uns jedoch sicher gefühlt, da die Polizei in México City (auch CDMX genannt) sehr präsent ist. Es lohnt sich auf jeden Fall mehrere Tage in Mexikos Hauptstadt zu verbringen, denn es gibt ein interessantes, historisches Zentrum mit vielen Prachtbauten, spannende Stadtviertel sowie zahlreiche Museen zum Erkunden.

Die hochgelegene Hauptstadt Mexikos wurde auf dem Lago de Texcoco erbaut, daher hat die Stadt einen sumpfigen Boden als Untergrund. Bereits die Azteken errichteten an der Stelle der heutigen „Ciudad de México“ 1325 ihre prächtige Hauptstadt Tenochtitlán, die nur über drei Dämme vom Festland zu erreichen war. Im Zuge der Eroberung durch die Spanier wurde der See dann trocken gelegt. Leider sinkt der sumpfige Untergrund der Stadt jedes Jahr um einige Zentimeter ab, weshalb einige Gebäude bereits in Schieflage geraten sind.

Kathedrale
Kathedrale

Das Zentrum der Stadt befindet sich rund um die Plaza de la Constitución, genannt Zócalo. Der große unbebaute Platz wird von historischen Bauwerken gerahmt: die barocke Kathedrale im Norden, der Nationalpalast (Präsidentensitz) mit historischen Wandmalereien von Diego Rivera an der Ostseite, das Rathaus im Süden. An der Stelle des Zócalo befand sich früher Tenochtitlàn, die Reste des zentralen Tempelbezirkes kann man im Museo del Templo Mayor in der nordöstlichen Ecke des Zócalo besichtigen.

Zocalo
Zocalo


Vom Zòcalo zum Alameda Park gelangt man entweder über die Avenida 5 de Mayo oder die parallel verlaufende Fußgängerzone Avenida Francisco Madero, an deren Ende zwei sehenswerte Gebäude sind: Zum Einen die Casa de los Azulejos (Haus der Kacheln), in deren Innenhof das schöne Restaurant Sanborn’s ist und zum Anderen der 188 m hohe Torre Latinoamericana (https://torrelatinoamericana.com.mx/). Der erste Wolkenkratzer der Stadt hat zwei Erdbeben unbeschadet überstanden. Vom Mirador, der Aussichtsplattform im 42. Stock, hat man den besten Panoramaausblick über die Innenstadt, ganz besonders schön am späten Nachmittag zum Sonnenuntergang. Der Eintritt ist im internationalen Vergleich für derartige Hochhäuser recht fair.
Ein paar Schritte weiter vom Torre aus erreicht man den herrlichen Jugendstilbau „Palacio de Bellas Artes“ (Palast der Schönen Künste) an der Ostseite des Alameda Parks. Das Gebäude ist aus weißem Carrara-Marmor und beherbergt Oper, Nationalballett und Ausstellungsräume unter einem Dach.

Coyoacán
Coyoacán

Etwas außerhalb des Zentrums, aber mit der Bahn oder einem Uber gut erreichbar, ist das beschauliche Stadtviertel Coyoacán. Hier befindet sich das sehr zu empfehlende Frida Kahlo Museum. Das kobaltblau getünchte Haus, auch La Casa Azul genannt, war der Geburtsort Kahlos und das Wohnhaus der leidenschaftlichen Malerin und ihres Ehemanns Diego Rivera, der für seine Murales (Wandgemälde) weltbekannt ist. Beim Rundgang durch die Räumlichkeiten spürt man den kreativen Geist der faszinierenden Persönlichkeit von Frida Kahlo überall.

Museum Frida Kahlo
Museum Frida Kahlo

Im Atelier sowie in den Schlafräumen zeugen Korsette, Rollstuhl und Erinnerungsstücke von ihrem lebenslangen gesundheitlichen Leiden aufgrund der Kinderlähmung sowie einem Unfall zwischen einem Autobus und einer Straßenbahn. Der Besuch des Museums endet im wunderschönen Innenhofgarten mit Kakteen, Teich und tropischen Pflanzen. Vom Museum aus führt ein kurzer Spaziergang in das Herz von Coyoacán: der Plaza Hidalgo mit der schönen Kolonialkirche und der Platz der Kojoten mit gemütlichen Cafés, Restaurants und Bars. Ebenfalls in Coyoacán ist das Estadio Azteca (Azteken-Stadion), eines der größten und berühmtesten Fußballstadien der Welt, in dem zwei historische FIFA- Fußballweltmeisterschaften ausgetragen wurden.

Xochimilco
Xochimilco

Noch etwas weiter am südlichen Stadtrand von Mexiko City befindet sich das Kanalsystem von Xochimilco. Es entstand im 14. Jahrhundert durch das Anlegen von schwimmenden Gärten durch die Azteken. Auf den Wasserwegen kann man eine gemütliche Fahrt in einer farbenfrohen »Trajinera« (fantasievoll mit Blumenarrangements verzierte Gondeln) machen. Bootsführer schieben die Boote mit einer Stake gemächlich vorwärts.

Circulo Mexicano
Circulo Mexicano

Im historischen Zentrum gibt es zwei Boutiquehotels der Grupo Habita, die einen schönen Mix aus schlichtem Design und Historie vereinen. Das Circulo Mexicano (www.circulomexicano.com) bietet modernen, minimalistischen und doch gemütlichen Luxus. Auf der Dachterrasse gibt es einen kleinen Pool mit Blick auf die Kathedrale. Das DOWNTOWN MEXICO (www.downtownmexico.com) mit dem wunderschönen Restaurant Azul Historico im Innenhof befindet sich in einem restaurierten Palast aus dem 17. Jahrhundert.

Mexico City hat ein pulsierendes Nachtleben mit einer trendigen Restaurant- & Bar-Szene. Ein angesagtes Viertel zum Ausgehen am Abend ist das schicke Polanco, das eine riesige Auswahl an gehobenen und außergewöhnlichen Restaurants bietet. Für einen unvergesslichen Abend mit Party-Atmosphäre ist das Restaurant Taboo (https://taboorestaurant.com.mx) aus der Rosanegra Gruppe sehr empfehlenswert. Zur DJ-Musik spielt ein Live Saxophonist und sorgt für super Stimmung, darüber hinaus werden immer wieder leuchtende Fontänen an die Gäste verteilt. Achtung: da die Musik etwas laut ist, ist eine ruhige Unterhaltung schwierig.

Porfirio's
Porfirio’s

Ein weiteres erlebnisreiches In-Restaurant mit coolem Ambiente ist das Porfirio’s Polanco (https://porfirios.com.mx/): dort gibt es einige Specials wie z.B. einen Weinkühler mit Trockeneis, Churros dekorativ serviert, Molekular-Eis usw. Weitere hippe Viertel für die Bohème- und Hipster-Szene sind Condesa und Roma. In letzterem Bezirk gibt es die Supra Roma Rooftop Bar & Restaurant (https://supraroma.com) mit cooler Dachterrasse, auf der man bei Sonnenuntergang gute Cocktails & DJ-Musik genießen und auf die umliegenden Hochhäuser schauen kann.

Weitere tolle Dachterrassen

– Terraza Catedral (https://mundojovenhostels.com/en/terraza-catedral-bar/): im obersten Stockwerk eines Hostels mit super Aussicht auf die Kathedrale
– Auf dem Dach der Porrua-Buchhandlung, nur einen Block vom Zocalo entfernt, befindet sich das Restaurant El Mayor (https://www.elmayor.com.mx/) sowie die Cafebar La Frapp
– Terraza Cha Cha Chá (www.terrazachachacha.com) schöne Ausblicke auf das Revolutionsmonument
– Balcon del Zócalo www.balcondelzocalo.com mit Blick über den Platz und die Kathedrale

Terraza Catedral
Terraza Catedral

Tipps für einen längeren Aufenthalt in der Stadt:
– Spaziergang durch den weitläufigen Chapultepec-Park mit dem Castillo auf einem 60m hohen Felsplateau
– Besuch des Museo Soumaya: der einst reichste Mann der Welt, der Mexikaner Carlos Slim hat seine private Kunstsammlung mit 50000 Exponaten seiner Vaterstadt geschenkt. Das Museum befindet sich in einem sechsstöckigen, silberfarbenen Bau und ist nach seiner Frau benannt. Der Eintritt ist frei.
– ein Ausflug zu den monumentalen Pyramiden von Teotihuacán, eine der bedeutendsten archäologischen Stätten der Welt, z.B. mit einer Heißluftballonfahrt
– Mural Art Tour: Besichtigung der Wandgemälde (Murales) von weltbekannten Künstlern wie Diego Rivera, José Clemente Orozco, David Alfaro Siqueiros


Buchempfehlungen:
– Frida Kahlo und die Farben des Lebens von Caroline Bernard
– Mexiko Dumont Reise-Handbuch

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